23.02.2008: Christine Morgenstern

Was ist Rassismus – wem nutzt er?
Referentin: Christine Morgenstern (Lehrbeauftragte FH Frankfurt und FH Wiesbaden)

Samstag, 23. Februar 2008, 18.00 Uhr
Vereinsraum des Frankfurter Hofs, Augustinerstraße 55, Mainz (Eingang in der Badergasse!)

Christine Morgenstern

Feindbild, Prügelknabe oder Sündenbock gesucht? Rassismus bietet ebenso einfache wie falsche Erklärungen für nahezu jedes soziale Problem.
Rassismus stellt bestimmte Menschen als grundlegend „anders“ dar und erklärt sie zur Bedrohung, die mit allen Mitteln bekämpft werden muss. Soziale Ungleichheit, Diskriminierung und Ausgrenzung lassen sich auf dieser Grundlage nicht nur rechtfertigen, sie erscheinen geradezu als natürlich und angemessen. Rassismus ist eine Ideologie der Rechten, doch rassistische Denkmuster lassen sich in populistischen Debatten sehr breit aktivieren.
Rassismus ist Teil unseres Alltags und bleibt deshalb oft unbemerkt.
Und das macht ihn so gefährlich.

Mitveranstalter: Flüchtlingsrat Mainz, AntiFa Nierstein

Unterstützt wird diese Veranstaltung wird von: Deutsche Friedensgesellschaft / Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Mainz, attacCampus Mainz, Verein für Freiheit und Solidarität e.V. Mainz (Mainz Özgürlük ve Dayanisma Dernegi) und dem Iranischen Kulturzentrum e.V.

Flyer zum Download (pdf): Flyer Morgenstern [44 KB] 

Publiziert als Heft 6 in der Reihe „Linkswärts. Mainzer Hefte für eine linke Politik“

Videodokumentation des Vortrags (Auszüge) bei: youtube

Kontakt: info@linkswaerts.de oder 0179 117 89 87

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Materialien zum Thema Rassismus

Rassismus Macht Fremde

rassismus-macht-fremde-ida-klBegriffsklärung und Gegenstrategien
Ein Reader für MultiplikatorInnen in der Jugend- und Bildungsarbeit.
Er wurde von Christine Morgenstern entwickelt und zusammengestellt und enthält Texte von Annita Kalpaka und Ursula Lischke.
Herausgegeben wurde der Reader vom Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V.

Internationale Wochen gegen Rassismus

alleandersallegleichDie Internationalen Wochen gegen Rassismus finden vom 10. bis 23. März 2008 statt.

Die „Internationale Woche gegen Rassismus“ geht zurück auf eine Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen (34/24-15/11/79), die im Jahr 1979 ihre Mitgliedsstaaten dazu aufforderte, alljährlich eine Woche der Solidarität mit den Gegnern und Opfern von Rassismus zu organisieren.

Der 21. März als „Internationaler Tag für die Beseitigung der Rassendiskriminierung“ ist einer der ersten offiziellen und einer der gewichtigsten Gedenktage der Vereinten Nationen. Er erinnert und mahnt an das „Massaker von Sharpeville“, bei dem die südafrikanische Polizei am 21. März 1960 im Township Sharpeville 69 friedliche Demonstranten erschoss, die gegen die ungerechten Passgesetze in dem Apartheid-Staat auf die Straße gegangen waren. Unter dem Eindruck dieser Gräueltat forderte die Generalversammlung die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen im Jahre 1966 auf, ihre Anstrengungen zur Überwindung jeder Form von Rassismus zu verdoppeln (Res. 2142 [XXI] vom 26. Oktober 1966).

Der Interkulturelle Rat in Deutschland und Gesicht Zeigen! Aktion Weltoffenes Deutschland rufen seit einigen Jahren dazu auf, während der Internationalen Woche gegen Rassismus bundesweit Veranstaltungen und Aktionen durchzuführen, die sich für Offenheit und Toleranz einsetzen und deutlich machen, dass in unserem Land kein Platz für Rassismus ist.

In den Jahren 2002 bis 2004 wurden die Aktivitäten des Interkulturellen Rates hinsichtlich der Internationalen Woche gegen Rassismus im Rahmen des XENOS-Programms der Bundesregierung und des Europäischen Sozialfonds gefördert. Seit dem 1. März 2005 unterstützt uns das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend das Projekt im Rahmen des Programms entimon – gemeinsam gegen Gewalt und Rechtsextremismus“.

Material zur Internationalen Woche gegen Rassismus 2008:

  • Materialheft zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus 2008 [.pdf-Datei, 793 kb]
  • Leporello zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus 2008 [.pdf-Datei, 278 kb]
  • Aktionsplakat zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus 2008 [.jpg-Datei, 172 kb]

 

Perfektes Motto (S. 42 der Materialien):
Fremde sind Freunde, die du nur noch nicht kennengelernt hast.

Irgendwie anders

IrgendwieAnders_reCover„Irgendwie Anders“ ist ein Kinderbuch von Kathryn Cave und Chris Riddel. 1997 wurde es mit dem „UNESCO Prize for Children’s and Young People’s Literature in the Service of Tolerance“ ausgezeichnet. Der kleine blau bepelzte Kerl Irgendwie Anders wohnt in einer Hütte oben auf dem Berg und unterscheidet sich in seinen Eigenarten und Vorlieben nicht nur von uns Menschen, sondern – in perfekt ausgewogener Balance – auch von den allesamt schnuckeligen Wesen seiner Welt. Sie finden ihn irgendwie anders und begegnen ihm mit mehr oder minder unterschwelligem Ressentiment, was Irgendwie Anders traurig stimmt. Als auf einmal der rüsselige, rostbraun bepelzte (sozusagen irgendwie noch anderste) Etwas an seine Tür klopft, reagiert er zunächst genauso wie die Leute aus dem Tal auf ihn…

Ohne die geringste Spur eines erhobenen Zeigefingers im Buch verurteilen junge LeserInnen die Voreingenommenheit von Irgendwie Anders gegenüber dem Neuen. Die exotische Welt von Irgendwie Anders macht die Eigenart von Unterschieden der Lebewesen als individuelle Besonderheiten sehr leicht erkennbar. Dadurch können Unterschiede als Barrieren auf dem Weg zur Freundschaft überwunden werden.