06.03.2022: Friedenskundgebung in Mainz

Linkswärts e. V. unterstützt den Mainzer Aufruf zur gemeinsamen Friedenskundgebung von „Mainz im Wandel“.

Die Position von Linkswärts e. V. zu den jüngsten Ereignissen:

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde!
Wir verurteilen die militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine. Für Krieg gibt es keine Rechtfertigung. Die jahrelange antirussische Konfrontationspolitik des Westens, besonders der USA und der NATO, rechtfertigen eine militärische Intervention nicht.
Die Bombardierungen und alle weiteren militärischen Aktionen müssen sofort gestoppt werden. Notwendig ist ein umfassender Waffenstillstand, der Rückzug aller Truppen.
Es werden Zufluchtsuchende aus der Ukraine erwartet in einer Größenordnung, wie wir sie seit Ende des Zweiten Weltkrieges nicht gesehen haben. Wir sind für die Aufnahme aller Menschen, die vor dem Krieg flüchten, ganz gleich, welchen Pass sie haben!

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde!
Unsere Generation, die sogenannte Nachkriegsgeneration, hat geglaubt, der kalte Krieg sei vorbei, doch wir müssen zur Kenntnis nehmen: Er hat nie aufgehört.
Wir wenden uns deshalb auch gegen die NATO-Osterweiterung und die Rückkehr der westlichen Staaten zur militärischen Logik – sofern es denn eine „Rückkehr“ ist. Wir denken an 20 Jahre Afghanistan, an fast 19 Jahre Irak und an den nicht enden wollenden „Krieg gegen den Terror“.
Zurück sind auch unsere Befürchtungen, Europa könnte in einen verheerenden Krieg, die ganze Welt gar könnte in den Dritten Weltkrieg „schlafwandeln“.
Viele Jahre lang bemühen wir uns schon darum, dass Deutschland kein militärisches Logistikzentrum, Truppenaufmarschgebiet und Stationierungsort für Kriegsgerät und Atom-Waffen ist. Spangdahlem, Büchel und Ramstein liegen vor unserer Haustür, und das ist auch der Atommacht Russland bekannt.
Die Kosten für eine militärische Aufrüstung werden die ärmeren Menschen zu tragen haben. Nicht nur in Russland, auch hier bei uns. Auch die wirtschaftlichen Sanktionen
werden vor allem ärmere Menschen in Russland und weltweit treffen. Die wirtschaftlichen Verflechtungen sind eng. Eine Weltwirtschaftskrise droht.
Kriegsgewinnler sind – weil sie am Krieg verdienen – die Waffenkonzerne und die großen Kapitaleigner: Aktien von Rheinmetall sind in einer Woche Krieg um 27 Prozent
gestiegen!

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde!
Militär und Krieg lösen keines unserer Menschheitsprobleme wie Hunger, Flucht, Klimakatastrophe und soziale Ungleichheit. Sie schaffen nur immer noch mehr Probleme!
Die Friedensbewegung weltweit muss dafür sorgen, dass militärische Logik zugunsten einer Abrüstungs- und Entspannungspolitik zurückgedrängt wird. In Russland und in vielen anderen Ländern hat es bereits große Antikriegsdemonstrationen gegeben. Wir brauchen jetzt eine starke Reaktion aller friedliebenden Menschen auf der ganzen
Welt. „Frieden schaffen ohne Waffen!“ war die Losung der Friedensbewegung in den 80er Jahren – und das muss sie auch hier und heute wieder sein:

Waffenlieferungen schaffen keinen Frieden!

Zum Download als Antikriegstext_Linkswärts_6 März 2022.