ab 28.09.2016: Fluchtursachen

Vortragsreihe im DGB-Haus

Fluchtursachen

Mittwoch, 28.09.2016, 19:00 Uhr
(Groß)Machtpolitik – Kriege

Mittwoch, 12.10.2016, 19:00 Uhr
Klimawandel

Mittwoch, 26.10.2016, 19:00 Uhr
Aneignung-Enteignung von Natur, Boden und Rohstoffen

 

Julius-Lehlbach-Haus (DGB-Haus), Großer Saal Kaiserstraße 26–30

Unstrittig ist, dass Kriege, religiöse Konflikte und Terror ganz konkret und unmittelbar Millionen Menschen zur Flucht zwingen. Was aber hat dazu geführt? Diese Ursachenforschung spielt in der medialen Berichterstattung und dem öffentlichen Diskurs kaum eine Rolle. Dabei ist die Bekämpfung der Fluchtursachen der entscheidende Hebel zur Lösung der Flüchtlingsfrage.

Wir wollen mit dieser Vortrags- und Diskussionsreihe die Zusammenhänge
von (Groß)machtpolitik, Klimawandel und Aneignung-Enteignung von Natur, Boden
und Rohstoffen als Ursachen von Flucht näher beleuchten und Lösungsansätze
aufzeigen und diskutieren.

Infos zu den einzelnen Vorträgen:

(Groß)Machtpolitik – Kriege

Referent: Peter Wahl, WEED – Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung
Mittwoch, 28.09.2016, 19:00 Uhr

Peter Wahl behandelt in seinem Vortrag die gegenwärtig häufigsten Fluchtursachen: Krieg und Bürgerkrieg. Vor allem der «Krieg gegen den Terror», der mit dem Irakkrieg und der Intervention des Westens in Afghanistan vor 15 Jahren begann, hat den Nahen und mittleren Osten destabilisiert und Millionen von Menschen in die´Flucht getrieben. Gleichzeitig ist die Lage in der Region Teil eines tiefergehenden Umbruchs im Internationalen System – weg von der unipolaren Dominanz der USA hin zu einer multipolaren Weltordnung. Ist das eine Chance für Demokratisierung und Frieden in den internationalen Beziehungen oder drohen noch mehr Konflikte und Kriege?

Klimawandel

Referentin: Vera Künzel,  germanwatch
Mittwoch, 12.10.2016, 19:00 Uhr

Der Anstieg des Meeresspiegels, Dürren, Überflutungen und Stürme, die durch den Klimawandel in ihrer Heftigkeit und ihrer Häufigkeit zunehmen, vernichten die Existenzgrundlage der Menschen. Es sind stets verschiedene Faktoren ausschlaggebend für eine Flucht, aber der Klimawandel spielt dabei eine immer wichtigere Rolle. Auf politischer und völkerrechtlicher Ebene besteht hier eine Schutzlücke. Klimaflüchtlinge fallen nicht unter das Mandat der Genfer Flüchtlingskonvention und erhalten deshalb weder Flüchtlingsstatus noch die zugehörigen Schutzrechte.

Aneignung-Enteignung von Natur, Boden und Rohstoffen

Referent: Anne Jung, medico international
Mittwoch, 26.10.2016, 19:00 Uhr

Nie zuvor waren so viele Menschen gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen. Millionen Menschen fliehen vor Armut und Ausbeutung, vor Gewalt und Krieg, Umweltkatastrophen und gänzlicher Chancenlosigkeit. »Fluchtursachen bekämpfen« lautet das Credo der politischen Debatte. Doch schaut man genauer hin, wird schnell deutlich, dass die politisch Verantwortlichen, der westlichen Dominanzländer vor allem eines tun: Flüchtlinge bekämpfen. Kein Zufall, denn die Fluchtgründe liegen nur zu oft in der kapitalistischen Produktionsweise selbst begründet. Anne Jung spricht über Fluchtursachen als Folge ökonomischer Globalisierung, über Rohstoffhandel, Landraub und Vertreibung, über Steuerflucht und Freihandelsabkommen. Der Begriff Flüchtlingskrise ist irreführend. Es gilt die Weltkrise in den Blick zu nehmen, die Flucht und Migration auslöst.

Flyer zum Download: Flyer Fluchtursachen

Die Veranstaltung wird getragen von: attac Mainz, DGB Rheinhessen-Nahe, Rosa Luxemburg-Stiftung, Linkswärts e.V., SDS Mainz, BUNDjugend Mainz, Medinetz Mainz e.V., VIYAN Frauenrat Mainz, Demokratisch-Kurdisches Gesellschaftszentrum Mainz e.V.