15.05.2014: Armin Scholl

Schmusekurs oder Konfrontation? – Zum Verhältnis von Politik und Medien

Referent: Prof. Dr. Armin Scholl, Professor am Institut für Kommunikationswissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster

Donnerstag, 15. Mai 2014, 19:00 Uhr
LOMO Buchbar, Am Ballplatz 2, 55116 Mainz

In Kooperation mit: Rosa Luxemburg Stiftung Rheinland-Pfalz

Das Verhältnis von Politik und Medien ist komplex und kompliziert. Komplex ist es deshalb, weil man nicht einfach einen Einfluss von der Politik auf die Medien oder von den Medien auf die Politik behaupten oder gar nachweisen kann. Es handelt sich vielmehr um Wechselwirkungen, die je nach Situation unterschiedlich sind. Zum einen ist die Beziehung zwischen Medien und Politik oft sehr eng, was als „Schmusekurs“ kritisiert werden kann. Zum anderen ist sie aber auch sehr distanziert, was als Konfrontation und „vierte Gewalt“ kritisiert wird, weil die Medien keine staatsrechtliche Legitimation haben, politische Entscheidungen direkt zu beeinflussen, sondern nur indirekt über ihren Beitrag zur Meinungsbildung der Bürger/innen.

Kompliziert ist das Verhältnis, weil es aus allen (politischen) Richtungen kritisiert wird. Es gibt rechte wie linke Medienkritik, die beide einen starken Einfluss der Medien auf die Politik unterstellen.

Der Vortrag sortiert zunächst das Problemfeld: Wie kann man sich typische Wechselwirkungen vorstellen? Worin besteht der Unterschied zwischen rechter und linker Medienkritik? Wie groß ist der Einfluss der Medien auf die Politik, aber auch umgekehrt: Wie groß ist der Einfluss der Politik auf die Medien?

Danach sollen aus den Antworten auf die Fragen einige politische Schlussfolgerungen abgeleitet werden. Diese ergeben sich aus der Kritik an den (etablierten) Medien sowie aus der Kritik an der (etablierten) Politik. These: Wer bewegungsorientierte Politik macht, muss sich auch eigene (alternative) Medien schaffen, um Einfluss auf die etablierte (parlamentarische) Politik und auf die etablierten Medien zu bekommen.

Diese Veranstaltung wird außerdem bisher unterstützt von: AStA Uni Mainz, attac Mainz, attacCampus Mainz, DFG-VK Mainz, diskursiv Mainz, Medien und Kultur e.V. Mainz, NachDenkSeiten-Gesprächskreis Mainz

Flyer zum Download (pdf-Datei): Flyer Scholl.

Publiziert als Heft 16 der Reihe „Linkswärts. Mainzer Hefte für eine linke Politik“